NEPAL
8.11. - 6.12.2022
Unser Start Richtung Nepal
Nachdem wir Anfang November noch einige für uns sehr wichtige Termine in Deutschland wahrnehmen konnten, haben wir am letzten Tag vor Abflug noch eine Nacht in Mannheim verbracht. Dort wurden wir köstlich versorgt und nochmal mit hausgemachter Pizza und Kässspätzle verwöhnt, bevor wir uns dann auf den Weg nach Frankfurt zum Flughafen gemacht haben.
Nach einer letzten Stärkung am Flughafen ging es dann mit dem Flugzeug über Delhi in die nepalesische Hauptstadt Kathmandu. Während des zweiten Fluges konnten wir knapp eine gesamte Stunde lang die beindruckende Formation des Himalayagebirges bestaunen - was für ein erstes Highlight unserer Reise!
Kathmandu
Nach Ankunft in Nepal haben wir zunächst drei Tage in Kathmandu verbracht. Neben der Akklimatisierung haben wir die Stadt ausgiebig zu Fuß erkundet, die nächste Woche geplant und uns hierfür bereits mit notwendigem Equipment eingedeckt. Selbstverständlich wurde auch von hier direkt Yoga unterrichtet. Die fünf Yogastunden am Mittwoch und Donnerstag wurden teilweise zu später Stunde im etwas beengten Hotelzimmer und bei bester Mittagssonne auf dem Dach unseres Hotels abgehalten.
Die in Kathmandu gemachten kulinarischen Entdeckungen haben uns wie die herzliche Freundlichkeit der Menschen gleichermaßen erfreut. Nach drei Tagen sind wir dann voller Vorfreude darüber die laute Großstadt gegen idyllische und impulsante Berge einzutauschen in einen Bus in nordwestliche Richtung gestiegen.
Himalayagebirge:
Poon-Hill-Trek
Mit dem Bus ging es für uns von Kathmandu in die zweigrößte Stadt des Landes: Pokhara. Hier haben wir uns von vornherein sehr wohl gefühlt und haben uns die Stadt mit seiner Lage als Ausgangspunkt für verschiedene Touren der nächsten Wochen auserkoren.
Nach einer Übernachtung haben wir uns auf eine fünftägige Wanderung im Himalayagebirge begeben. Über viele kleine Dörfer und unzählige Steinstufen ging es von Ulleri nach Ghorepani. Von dort ging es frühmorgens warmeingepackt für die ersten Sonnenstrahlen des Tages auf den Poon-Hill. Die Eindrücke waren absolut fantastisch. Im Anschluss führt uns der Weg nach Tadapani und von dort über Ghandruk zurück.
Um auch die sehr tüchtigen Menschen in der Tourismusbranche zu unterstützen und einen angenehmen Einstieg in das Wandern zu erhalten, haben wir uns einen ortskundigen Guide für den Trip engagiert. Mit unserem Guide Ram haben wir großes Glück gehabt. Nach Abschluss unseres Trips haben wir uns sofort an die Planung unserer nächsten mehrtägigen Wanderung gemacht. Unser treuer Begleiter Ram hat uns auch hierbei dann begleitet und in der Planung der Route und Stationen beraten.
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Himalayagebirge:
Mardi-Himal-Trek
Nachdem der Poon-Hill mit etwa 3210 Metern den höchsten Punkt und das Highlight unserer ersten Wanderung ausgemacht hat, wollten wir in der nächsten Wanderung noch höher hinaus. Nach zwei Übernachtungen in Pokhara und weiteren fünf online durchgeführten Yogastunden ging es direkt von Pokhara mit dem Taxi zur Einstiegstelle für die nächste Wanderung. Hierfür haben wir den Mardi-Himal-Trek für uns auserkoren, welcher ganz nah zum heiligen nepalesischen Berg Machapuchare (englisch: Fish Tail) führt. Durch unsere zeitliche Eingeschränktheit durch die wöchentlich gesetzten Yogastunden haben wir diesen Trek in besonders kurzer Zeit durchgeführt. Die knapp tausend Höhenmeter pro Tag haben wir durch reichliche Flüssigkeitszufuhr sehr gut überstanden. Auch die Temperaturen, welche bei knapp 3000 Metern dann deutlich in die Minusgrade gerutscht sind, konnten uns durch gute Ausrüstung wenig anhaben.
Absolutes Hightlight des Treks war dann die frühmorgendliche Wanderung vom Highcamp (ca. 3500 Höhenmeter) zum View Point auf 4450 Meter. Der Sonnenaufgang mit direktem Blick auf den Fish Tail (Machapuchare), den Annapurna South und den viele viele kleinere Berge in sämtlichen Himmelsrichtungen war unbeschreiblich. Auch beim weiteren Abstieg später am Tag konnten wir uns einfach nicht am Anblick der faszinierenden Ausblicke satt sehen.
Zurück in Pokhara
Pünktlich zu den wöchentlichen fest terminierten Yogastunden sind wir dann wieder zurück in Pokhara. Den Mardi Himal Trek haben wir tatsächlich sogar um einen Tag verkürzt und diesen schneller als geplant absolviert, so dass wir einen zusätzlichen Tag im schönen Pokhara verbringen können.
In der pulsierenden Großstadt haben wir nun auch wieder Internet und gehen neben der Planung der nächsten Tage auch an die konkrete Überlegungen für die kommenden Wochen an. Neben dem Anlegen dieses Blogs haben wir bereits unsere nächsten Wochen terminiert und festgelegt:
Zunächst geht für einige Tage in den Chitwan-Nationalpark. Anfang Dezember nehmen wir dann ein Flugzeug nach Kuala Lumpur, Malyasia. Von dort soll es dann mit dem Bus in den Tagen darauf nach Singapur gehen, von wo wir am 18.12. nach Perth, Australien fliegen werden um dort gemeinsam mit Teilen der Familie Weihnachten zu Feiern und in Sydney das neue Jahr begrüßen zu können.
Ankunft am
Chitwan Nationalpark
Nach einer ganztätigen Busfahrt bei vielen Baustellen und einer Menge Verkehr hat uns bereits der erste Sonnenuntergang am Nationalpark die strapaziöse Busfahrt vergessen gemacht. Schon wenige Meter die Flusspromenade entlang zu spazieren hat gereicht, um die ersten Krokodile, verschiedenste Vögel und eine ganze Herde Rehe mit den letzten Sonnenstrahlen zu beobachten.
Für den nächsten Tag haben wir uns dann für eine ganztägige (10h) Tour zu Fuß und mit dem Kanu durch den Nationalpark entschieden - war für ein Glück! Nach der 45-minütigen Überfahrt mit dem Kanu sind uns bereits nach wenigen Metern zwei etwa 1 1/2 - 2 jährige Nashörner entgegengekommen. Unbeschreiblich wie diese stolzen Tiere etwa einen Meter an uns vorbeispaziert sind. Glücklicherweise waren sie uns wohlgesonnen und wir mussten keine der vorher beigebrachten Abwehrhaltungen bzw. Verteidigungsstrategien (für die verschiedenen Tiere) anwenden.
Mehr vom Chitwan Nationalpark
Auch den Rest des Tages kreuzten wir glücklicherweise den Weg keines Tieres, welches sich durch uns bedroht fühlte. Brenzlich wurde es nur einmal, als ein Bär in umittelbarer Nähe von uns, allerdings versteckt hinter Bäumen und Dickicht, lautstark seine Anwesenheit verrraten hat. Und am Ende des Tages haben wir nicht nur sehr viel von unseren beiden Guides gelernt (von der Spurensuche über das Unterscheiden von unterschiedlichem Tierkot hin zu Infos über Verhalten und Lebensraum der Tiere) sondern haben auch insgesamt acht (8!) verschiedene Nashörner gesehen. Was für ein Glück! Da wir möglicherweise die einzigen Personen waren, die sich an diesem Tag zu Fuß durch den Nationalpark gemacht hatten, hatten wir unsere Guides nur für uns und konnten den ganzen Tag über in unserem Tempo unterwegs sein.
Für den nächsten Tag haben wir dann noch eine halbtägige Jeepsafari durch den Chitwan Nationalpark gebucht. Hier konnten wir ergänzend zur Walking Tour weitere Strecken abdecken und neben diversen Armeestützpunkten (kümmern sich um die Sicherheit und halten Wilderer ab) auch wieder viele Tiere sehen sowie die Krokodilaufzuchtstation im Park besichtigen. Hier werden die ortsansäßigen Krokodile aufgezogen und später ausgewildert - ein Schritt der zum Überleben leider notwendig geworden ist. Die Krokodilart, welche sich übrigens nur von Fisch ernährt (pesketarisch), hat mitunter aufgrund des von der Industrie versuchten Wassers in Teilen der Flüsse, keine Überlebenschancen mehr.
Nepalesische Küche
Nach knapp vier Wochen, in denen wir uns täglich die Bäuche voll geschlagen haben, präsentieren wir hier eine Auswahl unserer Lieblingsessen. Die breite kulinarische Vielfalt hat uns von Anfang an begeistert und vegetarische Ernährung ist überall absolut problemlos in sehr leckerer Ausführung zu bekommen. Dabei gilt für uns: je authentischer und lokaler (oft auch einfacher), desto besser!
Zum Frühstück hat es uns tibetianisches Brot schon sehr angetan, dies wird gerne mit einem Curry gegessen. Gegen die vielen indischen Einflüsse in Nepal haben wir uns selbstredend nicht gewehrt und haben diese ebenfalls mit Begeistertung aufgesogen. Ob Samosas, Pakora, verschiedene Brote wie Naan Brot, Chapati, Roti, Aloo Paratha oder gefüllte Katti Rolls - wir haben alles probiert und nichts davon wurde nicht restlos aufgegessen.
Ebenfalls nicht fehlen darf natürlich das viele Streetfood, das wir in der Regel direkt an den Straßenständen verzehrt haben. Hier sind die verrückt aussehnden Pani Puri und Wai-wai Sandeko herauszuheben. Auch die traditionelle Nudelsuppe Thupka und gebratene Nudeln Chomein haben uns das ein oder andere Mal ziemlich glücklich gemacht.
Zu den Gerichten haben wir in der Regel immer Tee getrunken. Meist Schwarztee (teilweise mit Milch), Masala Tee oder heisse Zitrone (oft mit Ingwer und/oder Honig). In den Bergen gilt als Heilmittel gegen die Höhenkrankheit im Speziellen Knoblauchsuppe und Ingwertee, weswegen wir aufgrund unseres intensiven Ingwerteekonsums uns immer gut gegen die Höhenkrankheit vorbereitet gefühlt hatten.
Und nun unsere TOP3 nepalesischen Gerichte, in die wir uns fast ein bisschen verliebt haben (rein kulinarisch natürlich).
Dal Bhat / Khana Set
Unser absoluter Favorit! Dal Bhat bekommst du wirklich überall, in den Bergen, an jeder Raststätte unterwegs, eigentlich in fast jedem Restaurant.
Dabei ist Reis, Dal - also eine Linsensuppe, meist Kartoffel-Gemüsecurry manchmal mit Bohnen, Kichererbsen oder Erbsen, gedünstetes grünes Gemüse (ähnlich wie Spinat), meist etwas Chilisoße und etwas Salat wie ein Stück Gurke, Karotte oder Rettich.
Was das Dal Bhat aber so besonders macht: Sobald der Teller/ die Platte noch nicht einmal ansatzweise leer ist, kannst du schon von allem Nachschlag bekommen! Eine landesweite Tradition, die bei uns auf absolute Begeisterung stößt! Die berühmte "Dal Bhat Power" hilft dir zudem, jeden Berg zu erklimmen.
MoMos
MoMos sind kleine Teigtaschen, die mit Gemüse oder mit Gemüse und Paneer-Käse oder auch mit Fleisch gefüllt sind. Es gibt sie in verschienden Varianten. Entweder einfach im Wasserdampf gegart, frittiert, in einer Brühe oder Suppe gekocht oder als Chili-Variante mit Gemüse in einer scharfen Soße.
Hier abgebildet ist unsere Lieblingsvariante: Chili-Paneer-Momos. Jessi hat die Chance bei unserem Lieblingsrestaurant in Pokhara genutzt und bei der wahnsinnig lieben und goldigen Köchin in ihrem Hinterhof beim Zubereiten dieser Köstlichkeiten über die Schultern schauen dürfen. Wir können es kaum erwarten, die Momos schnellstmöglich nachzukochen!
Simi Nariwal
Dieses Gericht haben wir nur in einem Restaurant in Pokhara auf der Speisekarte gesehen, aber es schmeckt so gut und ist eigentlich so leicht zubereitet, dass wir es ebenfalls unbedingt nachkochen wollen.
Es handelt sich um eine Portion Reis mit würzig angemachten Bohnen mit Zwiebeln und Kokusnussstückchen. Klingt möglicherweise etwas seltsam - schmeckt aber himmlisch gut!
Paragliding-Flug
Die letzten Tage und Momente in Nepal haben wir dann noch mitunter damit verbracht, einen (teilweise) lang ersehnten Paragliding-Flug zu unternehmen. Dabei konnten wir eine Flugstrecke von knapp 1000 Höhenmeter nach unten zum Phewa Lake genießen. Einzelne Aufwinde haben uns immer wieder auch ein Stückchen nach oben getragen.
Mit Blick auf die Annapurna Bergkette, welche wir beim Wandern schon so zu schätzen gelernt haben, und teiweise oberhalb und mitten zwischen herumsegelnden Adlern, war dies ein absolut besonderes Erlebnis, das wir nicht missen wollen.
Am nächsten Tag verlassen wir Pokhara mit fast schon etwas Abschiedsschmerz und machen uns mit dem Bus zurück auf den Weg nach Kathmandu, um dort den Tag darauf Richtung Malaysia zu fliegen.